Individuell auf die Sportart angepasst wird im Medical Fitting das Leistungspotenzial des Körpers ermittelt.
Da ich meinen Fokus auf das Laufen lege, beginnt die Untersuchung mit der Großzehe. Hierfür wird die Beweglichkeit und Stabilität des oberen Sprunggelenks genauer betrachtet. Dabei ist festzuhalten, dass ein instabiles Gelenk mindesten so problematisch wäre wie ein zu festes. Die Beweglichkeit hier durch Beugen und Strecken überprüft.
Das Fitting wird am Kniegelenk fortgesetzt. Dieses benötigt eine leichte Überstreckbarkeit sowie eine Symmetrie im Seitenvergleich. Durch eine Flexion der Muskulatur wird anschließend die Kniescheibe überprüft. Die sich auch am Kniegelenk befindende Bandstruktur sollte bei Streckung stabil sein.
Die Analyse richtet ihren Fokus als nächstes auf die Hüfte. Diese wird durch das Anwinkeln des Beins in Neutralstellung versetzt. Durch eine Außen- und Innenrotationsbewegung analysiert der Arzt das Bein. Ersteres sollte bis zu einem Winkel von 90° rotieren. Bei halb rechtem Winkel ist in meinem Fall schon ein Widerstand zu erkennen. Durch ein weich-elastisches Endgefühl und ein muskuläres Ziehen wird auf Verkürzungen im Muskelgewebe geschlossen. Die Konsequenz: Muskeldehntechniken.
Die Innenrotation misst Dr. Kreutz durch ein nach außen drehen des Beins. Bei ca. 40° erfolgt bei mir ein abrupter Stopp, welcher durch einen kapsulären Widerstand verursacht wird. Eine weitere Bewegung wäre nur noch durch Drehung der Hüfte möglich. Dazu kommt eine Ungleichheit beider Seiten von ca. 15°.
Als abschließende Hüftuntersuchung folgt die Flexion des Beins. Ein Bein wird nah an den Körper gezogen und gleichzeitig das andere ausgestreckt.
Weiter geht es mit der Wirbelsäule. Neben der Beweglichkeit und Stabilität sieht sich der Arzt zusätzlich die Bandstrukturen an.
Die Schulter wird ähnlich der Hüfte mit Außen- und Innenrotationsbewegung überprüft. Hierbei sollte der Arm senkrecht nach unten hängen und erst bei weiterer Bewegung die Schulter als Hebel einsetzen. Probleme in der Schulter äußern sich unter anderem durch Einschlafen der Finger beim Fahrradfahren.
Für die Untersuchung des Kiefergelenkes wird der Mund langsam geöffnet und wieder geschlossen, während der Arzt den Bewegungsablauf aufnimmt. Hierbei kann in der Bewegungsöffnung eine Asymmetrie festgestellt werden. Als Nächstes wird die Muskulatur des Kiefergelenks betrachtet.
Durch eine Drehbewegung des Kopfes wird die Halswirbelsäule untersucht. Diese Drehbewegung wird anschließend in maximaler Flexion ausgeführt. Dabei wird die untere Halswirbelsäule durch ein nach hinten Strecken des Kopfes getestet. Nun werden die einzelnen Elemente der Wirbelsäule abgetastet. Hier konnte Dr. Kreutz bei mir erste Festlichkeiten feststellen. Es wurde auch eine Blockade zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel festgestellt. Das bedeutet, dass der Druck auf die Gelenkflächen so stark ist, dass sich die beiden Wirbel nicht mehr freiwillig gegeneinander bewegen und somit die Gleitfunktion aufgehoben ist. Genau diese Sperre wird sich im weiteren Verlauf der Untersuchung auch im Bereich des Kiefergelenks zeigen. Um dies zu beheben ist ein Impuls nötig, der diese Blockade öffnet.
Gibt es einen Transfer von dieser Blockade ins Kiefergelenk, dem Bewegungsablauf und der peripheren Statik? Um diese Frage zu klären werde ich die folgenden Untersuchungen ein weiteres Mal durchlaufen, doch diesmal mit optimierten Verhältnissen.
Lösen der Blockade: Zu Beginn findet eine Aufklärung des Eingriffes statt, die mögliche Nebenwirkungen und Folgen benennt. Nach diesem Gespräch wird das Tastgefühl der Finger untersucht sowie weitere kurze Untersuchungen des Oberkörpers vorgenommen. Das Wesentliche der Technik für die Halswirbelsäule ist die vorherige Prüfung der Beweglichkeit. Dies geschieht wesentlich langsamer unter Rücksichtnahme auf mein Wohlbefinden. Nach einem kurzen Impuls ist die Funktion des Gelenks wiederhergestellt. Direkt danach folgt eine Entspannungstechnik, worauf durch erneute Bewegung des Kiefers der Erfolg gemessen wird.
Abschließend lässt sich festhalten: Schwächen von Bändern oder Halteasymmetrien bedeuten immer, dass der Körper Energie verbraucht die nicht in Vortrieb, sondern in die eigene Stabilisation und Kompensation gesteckt wird.
Hiermit ist das Medical Fitting, das bereits kombiniert mit einer Vorbereitung und Weiterleitung Richtung Kiefergelenk ist, beendet.